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Erneute Abmahnwelle wegen angeblichen illegalen Musikdownloadsurbs-media, 1.11.2010: In unseren Artikeln haben wir wiederholt vor betrügerischen Abmahnungen und Geldeintreibern im Internet gewarnt. Ein Highlight der von uns ermittelten Bubenstücke der Internet-Mafia war die Forderung eines Inkassounternehmens gegen eine Verwandte, die nachweislich keinen Zugang zum Internet hat. Die Forderung der Firma "Deutsche Zentral Inkasso" für ein angeblich von "my-downloads.de" bereitgestellte Dienstleistung entbehrt somit offensichtlich jeglicher juristischer Grundlage (siehe hierzu den Beitrag "Auch wer keinen Computer besitzt ist vor den Internetabzockern nicht sicher" in unserem Update vom 5.4.2010). Jetzt wurde wir von Freunden aus der Schweiz auf eine neue Welle von kostenpflichtigen Abmahnungen wegen angeblich illegalem Musikdownloads hingewiesen. Konkret geht es um E-Mails, die unter der Absenderangabe "Rechtsanwalt Florian Giese" im Auftrag einer Firma "Videorama GmbH, Munchener Str. 63 in 45145 Essen" in Deutschland, Österreich und in der Schweiz verschickt werden. Den Rechtsanwalt Florian Giese gibt es wirklich, nur hat dessen Kanzlei in Hamburg mit den betrügerischen E-Mails nichts zu tun. Und auch die Firma Videorama GmbH gibt es, sie hat wie in der betrügerischen E-Mail behauptet tatsächlich ihren Sitz in Essen und beschäftigt sich laut Wikipedia hauptsächlich mit der Produktion und dem Vertrieb von Pornofilmen. Auch dieses Unternehmen bestreitet jede Verbindung zu der Abmahnwelle und warnt zusätzlich vor ähnlichen E-Mails, die unter der Absenderangabe Rechtsanwälte Urmann und Liehl sowie Rechtsanwälte Nürmann und Lang verschickt werden. Nachfolgend eine Kopie einer E-Mail, die die Empfänger unter der Androhung eines Strafverfahrens zur Zahlung von 100 Euro nötigen soll:
Bereits ein Blick auf die fehlenden bzw. falschen Umlaute (ö, ü und ä) in der E-Mail zeigt, dass der Text offensichtlich im Ausland verfasst wurde. Dem Juristen fällt außerdem auf, dass der angebliche Absender in der E-Mail den Kanzleisitz nicht nennt und das Aktenzeichen einer örtlich unzuständigen Staatsanwaltschaft angibt. Aber auch ohne juristische Vorbildung kann jedermann derartige E-Mails als hinterhältigen Betrug entlarven. Denn per E-Maul wird kein seriöser Rechtsanwalt irgendwelche Forderungen aufstellen und die geforderten anonymen Zahlungsarten weisen in diesem Zusammenhang eindeutig in das kriminelle Milieu! Außerdem ist die Anrede "Guten Tag" ohne Namensnennung zumindest unter Rechtsanwälten in Deutschland äußerst unüblich! Deshalb unser Rat: Zahlungsaufforderungen per E-Mail sind grundsätzlich zu ignorieren. Und wie unser Beispiel mit dem kostenpflichtigen Download ohne Computer eindeutig zeig, sollte man sich auch derartigen Zahlungs-Forderungen per Brief nicht einschüchtern lassen. Das Internet ist inzwischen zu einer Spielwiese für Kriminelle aus aller Herren Länder verkommen. Wir befürchten, dass sich dieser Trend durch die Einführung der De-Mail-Dienste noch verstärken wird. So warnen der Deutsche Notarverein und der Deutsche Anwaltsverein die Bürger in Deutschland in einer gemeinsamen Pressemitteilung eindringlich vor derartigen Diensten, weil sie erstens für die Verbraucher keinen Mehrwert bieten und zweitens nur zusätzliche Gefahren schaffen! urbs-media Praxistipp: Ein besonders schönes Exemplar von radebrechendem Deutsch der "Polenmafia" hat die urbs-media Redaktion am Sonntag erhalten. Da wird uns nämlich angedroht, unsere Visa-Kreditkarte zu sperren. Als Absender erscheint die Firma "Visa Europe" und die hat uns im Originaltext folgendes mitzuteilen:
Wer diesem Link einer polnischen Webseite (forum3.cooling.pl) folgt und seine Daten bei "Visa" aktualisiert, der darf sich dann kurzfristig über zahlreiche unberechtigte Abbuchungen von seinem Kreditkartenkonto freuen. Aber mal ehrlich: Für wie doof halten uns diese Schwachköpfe eigentlich, dass ein Deutscher auf diesen sprachlichen Unsinn mit der "aufgehangenen Kreditkarte" hereinfallen soll? Und "zu bestimmen" haben diese Typen uns schon gar nichts! Da können wir nur hoffen, dass die "Ost-Intergration" nicht weiter voranschreitet und wir von diesen Gaunern eines Tages in fehlerfreiem Deutsch angesprochen werden.
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