AfA-Tabellen auf CD
AfA-Tabellen
auf CD-ROM
urbs - media GbR
– Ihr gutes Recht im Internet –
Startseite von urbs-media - www.urbs.de  Homepage
Zur übersicht: Alle aktuellen Kurz-Infos  Übersicht

Die Energieverbrauchsklassen für Fernsehgeräte sind eine grobe Irreführung der Verbraucher


urbs-media, 17.9.2012: Wenn die Bundesregierung in Deutschland gesetzliche Regelungen zum Verbraucherschutz erlässt, dann sollten die Bürger sehr misstrauisch sein. Insbesondere unter dem Etikett "Energieeinsparung" wird nämlich oftmals übelste Verbrauchertäuschung betrieben. Wir erinnern nur an das maßgeblich von der deutschen Klimakanzlerin betriebene eu-weite Glühbirnen-Verbot, das zum 1. September 2012 mit dem endgültigen Verbot auch der 25-Watt-Birnen in seine finale Wahnsinnsstufe eingetreten ist.

Ein nicht zu unterschätzende Portion gesetzgerberischen Irrsinns steckt auch in den so genannten Energieeffizenz-Label, wie sie für zahlreiche Elektrogeräte und für Personenkraftwagen in Deutschland seit einiger Zeit Pflicht sind. Glauben Sie ja nicht, die deutschen Politiker wollten durch diese Ampeldiagramme die finanziellen Aufwendungen der Haushalte für Energie reduzieren. "Gott bewahre" wird da so mancher Finanzpolitiker gedacht haben!

Nehmen wir z.B. das seit 30. November 2011 geltende Energieeffizenz-Label für Fernsehgeräte. Denn da wird nicht der effektive Stromverbrauch der Geräte bewertet, sondern der Energieverbrauch im Verhältnis zur Größe des Gerätes und zur technischen Ausstattung. Kommt Ihnen das nicht irgendwie bekannt vor?

Genau! Auch das Energielabel für Kraftfahrzeuge bewertet nicht den effektiven Benzin- oder Dieselverbrauch, sondern stellt das Prinzip "Spritsparen" quasi auf den Kopf, indem es schwere Geländewagen und Pickups gegenüber Kleinwagen eindeutig bevorzugt.

Dieses Prinzip gilt jetzt sinngemäß auch beim Energieeffizenz-Label für Fernsehgeräte. Je größer der Bildschirm, desto großzügiger sind die Anforderungen an den Stromverbrauch. Folglich haben es kleinere Geräte viel schwerer, in die Kategorie A (sparsam) eingeordnet zu werden als die wandfüllenden riesigen "Trümmer".

Beispiel: Ein Bildschirm mit einer Diagonale von 32 Zoll (das sind etwa 81 cm sichtbares Bild) darf in der Energieeffizienzklasse A maximal 42,6 Watt pro Stunde verbrauchen. Dagegen erhält ein Gerät mit einem 46-Zoll Bildschirm (das sind 116 cm) das begehrte A-Label noch bis zu einem Stromverbrauch von 81,6 Watt.

Noch krasser ist der Unterschied bei Geräten mit einer Bildschirmdiagonale von 52 Zoll (132 cm). Hier gilt für die Energieeffizienzklasse A sogar ein Grenzwert bis zu 102,7 Watt pro Betriebsstunde.

Und wer sein Wohnzimmer gar durch einem sprichwörtlichen "Trümmer" mit einem 70-Zoll (177 cm) Bildschirm vollstellt, dem gaukelt das Energielabel sogar noch bei einem stündlichen Stromverbrauch von 181,2 Watt ein Gerät der sparsamen A-Klasse vor.

urbs-media Praxistipp: Wie beim so genannten Öko-Siegel für Kraftfahrzeuge dient auch die Einteilung der Fernsehgeräte in Energieeffiziensklassen eindeutig der Verbrauchertäuschung. Kleine und sparsame Fernseher (oder eben auch Autos) werden aufgrund fragwürdiger Rechentricks oftmals nur mit der Energieeffiziensklasse B oder C abgewertet, während die schiere Masse überwiegend als ökologisch korrekt dargestellt wird.

Ignorieren Sie deshalb bei den Fernsehgeräten wie bei den Autos grundsätzlich die ökologisch fragwürdigen Einstufungen in Energieeffiziensklassen. Schauen Sie stattdessen auf den dort angegebenen tatsächlichen Verbrauch und vergleichen diesen dann mit anderen Produkten.

Und wenn Sie künftig Ihr Fernsehbild dreidimensional genießen wollen, sollten Sie das Energieelabel besser gar nicht anschauen. Denn der dort ausgewiesene Stromverbrauch bezieht sich ausnahmslos auf die zweidimensionale Bilddarstellung. Im 3D-Betrieb kann sich der tatsächliche Stromverbrauch ihres laut Energielabel angeblich ach so sparsamern Fernsehers schon einmal verdoppeln. Verbrauchertäuschung in Deutschland hat eben Methode und wird vom Gesetzgeber geradezu gefördert!



urbs-media GbR
http://www.urbs.de