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Der große Selbstbetrug beim Thema "Wirtschaft und Finanzen"


urbs-media, 6.12.2010: Die urbs-media Redaktion hat seit 2009 mehrfach eine erneute Wirtschafts- und Finanzkrise und einen Absturz der Aktienkurse vorhergesagt. Inzwischen fühlen wir uns schon wie die zahlreichen Weltuntergangspropheten, die mehrmals im Jahr den Einschlag von Kometen oder ganz einfach "das Ende aller Zeiten" prophezeien. Und dann ist wieder nichts passiert; der DAX liegt immer noch deutlich über 6.000 Punkten und die Sonne geht am Morgen immer noch auf.

Wir wundern uns täglich selbst - nicht über der regelmäßigen Sonnenaufgänge - sondern über die scheinbare Stabilität an den internationalen Finanzmärkten. Da gewinnt man dann schon den Eindruck, als seien die grundlegenden Regeln des wirtschaftlichen Handelns außer Kraft gesetzt worden. Eigentlich müssten in einer Marktwirtschaft doch Pleitestaaten keinen Kredit mehr bekommen und Pleitewährungen dürften im internationalen Handel nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert werden.

Das Märchen vom Ende der Wirtschafts- und Finanzkrise

Wer kauft nun griechische Staatsanleihen und wer gibt Irland, Spanien und Portugal noch Kredit? Wir lesen und hören in Deutschland zwar regelmäßig, dass sich die Pleitestaaten mit Hilfe der EU weiterhin am Kapitalmarkt mit Geld eindecken können; doch woher kommt dieses Geld? Wird hier möglicherweise nach dem amerikanischen Muster verfahren, wo die US-Regierung ihre Bonds mangels anderer Abnehmer einfach an die US-Notenbank "verkauft"? Werden auch in Europa die Löcher in den Staatshaushalten mit von den Notenbanken frisch gedruckten "Papier-Milliarden" gestopft und den Bürgern damit eine heile Welt vorgegaukelt?

Der Verdacht dieser speziellen Finanzierung der Staatsschulden in Anlehnung an die kriminelle Wechselreiterei ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. In Amerika ist dies erwiesen und in Europa zumindest naheliegend. Die Frage nach dem "Warum" ist dann ganz einfach zu beantworten. Ein auf Täuschung aufgebautes Geldsystem muss weiter tricksen und täuschen, den andernfalls bricht es sofort zusammen. Und da hat es der Staat beim Tricksen und Täuschen eben leichter als die Unternehmen in der Privatwirtschaft. Denn der Staat schöpft sein Geld einfach selbst aus dem Nichts! Daher druckt die US-Notenbank objektiv betrachtet nur noch Falschgeld, weil den Milliardenbeträgen an Papier-Dollars keine echten Werte gegenüberstehen.

Die Wahrheit über unser Finanzsystem

Eigentlich müsste in einem modernen Industriestaat Deflation der Normalfall sein. Denn durch den technischen Fortschritt werden die Produkte immer effizienter und damit kostengünstiger produziert. Warum wird das Leben also nicht konstant billiger? Hier kommt der Faktor "Zins" ins Spiel. Denn merkwürdigerweise produziert unser Finanzsystem statt eines stetig steigenden Wohlstands nur immer höhere Schulden. Eigentlich müsste es doch genau umgekehrt sein!

Dass dem nicht so ist, dafür sorgt das internationale Finanzkapital. Denn praktisch alle größeren Investitionen werden durch Kredit finanziert, weil sich das Kapital bei den Banken konzentriert. Dabei beruht die Kreditvergabe sogar auf einer plumpen Lüge: Die Mitarbeiter der Banken gehen nämlich nicht in den Keller und geben ihren Kreditnehmern echtes Geld. Real sind nämlich nur die vom Darlehensnehmer zu zahlenden Zinsen. Der Kredit dagegen ist fiktiv, im Grunde nichts anderes als eine von den Banken geschaffene Illusion von Geld und oft zu nicht einmal 10 Prozent mit echten Kapitaleinlagen gedeckt.

Wer sich hier genauer informieren will, dem empfehlen wir die Lektüre des Aufsatzes von Professor Dr. Eberhard Hamer mit dem treffenden Titel "Der Welt-Geldbetrug". Dieser wirklich lesenswerte Aufsatz wurde in dem schweizer Magazin "Zeitfragen" Nr. 45 am 22.11.2004 veröffentlicht.

Warum Deflation von den Politikern und den Bankern so gefürchtet wird

Solange die Preise steigen und die Menschen immer schneller im Hamsterrad laufen müssen, ist die Welt für die Politiker und die Banken in Ordnung. Denn der Staatsanteil steigt wegen der Progression unaufhaltsam weiter und die Arbeitnehmer in Deutschland können sich trotz scheinbar steigender Einkommen immer weniger leisten. Inflation nützt also nur dem Staat und den Banken. Diese ist in Wahrheit nichts anderes als spätkapitalistische Dekadenz.

Wenn dagegen die Preise stabil bleiben oder entsprechend dem technischen Fortschritt sogar sinken, ist dies der Alptraum für die Politiker und für die Finanzindustrie. Denn die Menschen vergeuden derzeit einen großen Teil ihrer Energie darauf, die Zinsen und damit die Profite für das aufgeblasene Geldsystem zu erwirtschaften. Ein Ende der Zinsknechtschaft würde zum ersten mal seit über 1.000 Jahren die Menschen wieder zu freien und selbstbestimmten Wesen machen. Dies wäre dann in der Tat der Alptraum für die Banker und Politiker. Denn nur mit einer auf Zinsen und Inflation basierenden Wirtschaftsordnung lässt sich der anstrengungslose Wohlstand für die politischen und wirtschaftlichen Eliten aufrecht erhalten. Dies ist auch der Grund dafür, dass die Menschen sich aus dieser Jahrhunderte andauernden Zins-Knechtschaft nur gegen den erbitterten Widerstand des Finanzkapitals und der Politiker befreien können.

Wann kommt der große Knall?

"Der Kurssturz wird verheerend sein!". So überschreibt das Handelsblatt in seiner Ausgabe vom 21.9.2010 ein Interview mit Albert Edwards. Mit für deutsche Leser unüblicher Deutlichkeit beschreibt der Anlagestratege der Société Générale im Handelsblatt-Interview, wie seiner Meinung nach die Finanzmärkte kollabieren werden. Der Zusammenbruch der Aktienmärkte wird danach im Jahr 2011 in den USA beginnen und von dort auch auf andere Länder übergreifen. Die Aktien in Amerika werden nach dieser Prognose im kommenden Jahr um bis zu 60 Prozent fallen, für den deutschen Aktienindex DAX hält Albert Eduards einen Kursrutsch bis auf 3.600 Punkte für möglich.

Was aber bedeutet ein derartiger Kursverfall für die Realwirtschaft? Kommt nun die Inflation oder gar die Hyperinflation und werden wir künftig unsere Brötchen beim Bäcker mit Mini-Goldbarren zu 0,1 Gramm bezahlen müssen, weil niemand mehr Papiergeld als Zahlungsmittel akzeptiert? Oder kommt es genau umgekehrt: Platz bald die Preis-Blase bei den Edelmetallen und geraten wir in eine Phase der Deflation? In Japan gibt es jedenfalls schon seit vielen Jahren sinkende Lebenshaltungskosten und die Menschen dort leben mit der Deflation im Regelfall gar nicht mal schlecht.

Wenn nicht Heute, dann Morgen oder spätestens Übermorgen

Ob dieser nächste Zusammenbruch nun aber tatsächlich im Jahr 2011 oder doch erst in einigen Jahren kommt, ist nach Meinung der urbs-media Redaktion noch unklar. Denn diejenigen Experten, die das baldige Ende des "Papiergeldsystems" voraussagen, unterschätzen oft die kriminelle Energie, mit der die Nutznießer des bestehenden Systems ihre Privilegien verteidigen. Der Zeitpunkt für den Zusammenbruch des Finanzsystems lässt sich folglich nicht allein anhand der objektiven ökonomischen Daten vorhersagen. Denn die meisten Politiker und Staatsbanker dieser Welt unterscheiden sich nicht von den Bilanzfälschern in der Privatwirtschaft. Wie und in welchem Umfang in Deutschland die Unternehmensbilanzen frisiert werden, darüber hat das Handelsblatt jüngst in seiner Ausgabe vom 1.11.2010 unter dem Titel "Wie Konzerne bei den Zahlen tricksen" berichtet.

Derzeit versucht offenbar nur China, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Konkret investiert China kontinuierlich Milliardenbeträge in Rohstofflager und Fabriken und baut auf diese Art und Weise seine Währungsreserven in US-Dollar ab. Dass die USA ihre Staatsschulden nie mehr abtragen können, steht zumindest für die Chinesen als Faktum fest! Der Euro kann als Währung daher nur dann überleben, wenn der Dollar auch in Europa als Zahlungsmittel geächtet wird. Statt dem Vorbild der Chinesen zu folgen und den Dollar gezielt aus dem Wirtschaftskreislauf zu verbannen, werden in Europa und speziell in Deutschland aber weiterhin große Teile der Realwirtschaft für objektiv wertlose grüne Zettelchen an US-Investoren "verramscht".

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