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Hinter vielen altbekannten deutschen Firmennamen stehen längst Produzenten in Asien und Osteuropaurbs-media, 4.5.2009: Besonders in Zeiten der Wirtschaftskrise stehen die Verbraucher in Deutschland vor einem besonderen Dilemma: Sollen wir verstärkt ausländische Billigwaren kaufen und so unsere Ausgaben dem gesunkenes Einkommen anpassen oder im Gegenteil darauf achten, durch den gezielten Erwerb von Waren "Made in Germany" im Inland Arbeitsplätze zu erhalten? In der Praxis ist ein bewusster Einkauf von deutschen Produkten jedoch gar nicht so einfach, denn hinter vielen deutschen Firmenbezeichnungen bzw. deutsch-klingenden Namen stecken häufig Hersteller aus Asien oder Osteuropa.
Babylonische Sprachverwirrung bei den deutschen FirmennamenVielen Bundesbürgern sind noch die klassischen Deutschen Marken wie AGFA, Grundig, Rowenta, AEG, Schaub Lorenz oder Zündapp noch wohlbekannt. Teilweise werden diese Namen auch noch nach Jahrzehnten von den Verbrauchern mit dem Merkmal "Qualität aus Deutschland" verbunden. Dieses positive Image machen sich daher zahlreiche ausländische Hersteller zu nutze, indem sie in Deutschland unter den alt bewährten Handelsnahmen weiterhin ihre Produkte verkaufen, weil sie die Firmennamen erworben haben.So kommen LCD-Fernseher von Nordmende und Grundig, Haushaltsgeräte von Schaub-Lorenz und AEG allesamt nicht mehr aus Deutschland, sondern z.B. aus der Türkei, aus Korea oder aus China. Aber auch solche Unternehmen, die noch in Deutschland verwurzelt scheinen, haben inzwischen große Teile ihrer Produktion ins Ausland verlegt. Elektrowerkzeuge von Bosch oder Haushaltsgeräte von Siemens tragen häufig längst als Herkunftsbezeichnung das Kürzel "PRC", was übersetzt nichts anders als "Volksrepublik China" bedeutet. Waschmaschinen mit dem schönen deutschen Herstellernamen „Blomberg“ stammen nicht aus der gleichnamigen Stadt in der Nähe von Detmold, sondern werden in der Türkei hergestellt; deutsch ist hier nur der Vertrieb und die Entwicklungsabteilung. Und die unter dem deutschen Herstellernamen „Bomann“ verkauften Haushaltsgeräte werden ebenfalls nicht in Deutschland, sondern überwiegend in China produziert.
Auch in deutschen Autos steckt oft nur noch ein Drittel "Made in Germany"Aktuell gelten Autos von Volkswagen, Audi, Mercedes, Porsche und BMW als der Inbegriff von Produkten "Made in Germany". Doch der erste Blick täuscht: In einem VW-Passat steckt z.B. nur ein Deutschlandanteil von 60 Prozent, im Golf sind es nur 50 Prozent und im Polo liegt der Fertigungsanteil in Deutschland gar nur bei 35 Prozent. Nicht viel anders sieht es bei Audi aus, wo der Deutschlandanteil je nach Modell zwischen 30 Prozent (Audi TT) und 55 Prozent (Audi A 4 und A 6) liegt.Nicht viel besser sieht es bei BMW aus, wo eine durchschnittliche Fertigungstiefe aus Deutschland von 55 Prozent besteht. Ausreißer nach unten sind der BMW X 3 mit 30 Prozent und der BMW X 5 mit 25 Prozent. Bei Mercedes liegt der Deutschlandanteil durchschnittlich nur bei etwa 65 Prozent und auch dort gibt es Ausreißer wie die M Klasse, die nur auf einen Deutschland-Wert von 35 Prozent kommt. Richtig mau sieht es hinsichtlich der Produktionstiefe bei Opel und Ford aus. Ford Fiesta und Ford Focus kommen nur auf einen Deutschlandanteil von 45 Prozent bzw. 40 Prozent und beim Opel Corsa und beim Opel Astra liegt der Anteil von "Made in Germany" nur bei 35 Prozent bzw. 30 Prozent, so dass der Geldsegen durch die Abwrackprämie zum großen Teil an Deutschland vorbei ins Ausland fließt!
Internetportal Ja-zu-Deutschland wirbt für "Made in Germany"Was in vielen Ländern für die Konsumenten durchaus üblich ist, nämlich eine Bevorzugung einheimischer Produkte und Hersteller, findet in Deutschland bisher kaum statt. Einer der Gründe für dieses Versäumnis ist vermutlich die Tatsache, dass die Konsumenten solche Hersteller in der Praxis nur schwer identifizieren können. Zwar gibt es die Möglichkeit, durch die ersten drei Ziffern der internationale EAN-Ländernummer im Barcode die Nationalität des Herstellers festzustellen (z.B. 400 bis 440 für Deutschland). Diese Ziffernfolge sagt jedoch nichts über den tatsächlichen Herstellungsort (z.B. China - EAN 690 bis 693) aus.Um hier für mehr Klarheit zu sorgen, gibt es im Internet die Datenbank "Ja zu Deutschland". Unter "www.ja-zu-deutschland.de" können sich solche Unternehmen kostenlos registrieren lassen, die in Deutschland produzieren. Verbraucher können dann geordnet nach Produkten bzw. Branchen abfragen, welche Unternehmen in ihrer Umgebung noch Produkte "Made in Germany" anbieten. Übrigens: Die Initiative "Ja zu Deutschland" wurde mit dem Titel "Firma des Jahres 2006" ausgezeichnet (Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom Februar 2007).
Anhang: Die EAN-Ländernummern beim Barcode
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