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Den Bevölkerungsrückgang in Deutschland als Chance für mehr Lebensqualität der Bürger nutzen


urbs-media, 5.2.2007: Das hysterische Geschwätz über die demografische Katastrophe in Deutschland hat jetzt sogar das ZDF veranlasst, in einer als Dokumentation getarnten dreiteiligen Sendereihe mit großem Getöse die Urängste der Deutschen vor dem Aussterbeben zu schüren. Alte Menschen, die aus purer Not Apotheken und Banken plündern - selbst wenn dieses vom ZDF entworfene Szenario hierzulande einmal Realität werden sollte, ein derartiger Bürgerkrieg hätte mit Sicherheit seine Ursache nicht in dem demografischen Wandel in Deutschland. Ganz im Gegenteil: Weniger ist oft mehr und in einem mit über 82 Mio. Einwohnern übervölkerten Land könnte eine Abnahme der Einwohner innerhalb von 40 oder 50 Jahren auf z.B. 75 oder 70 Mio. Menschen der Gesellschaft nun wirklich nicht schaden.

Das bevölkerungspolitische Denken vieler Politiker ist im Mittelalter verhaftet

Im Mittelalter bedeuteten viele Menschen - vor allem viele Männer - einen starken Staat mit einer großen Armee. Im Kriegsfall wurden den Bauern und Handwerkern dann Helme in Form von Blecheimer mit Sehschlitzen auf den Kopf gesetzt und hölzerne Lanzen oder rostige Schwerter in die Hand gedrückt. Damit sollten die dergestalt gerüsteten Blechköpfe für die egoistischen Ziele der Landsherren den Heldentod sterben. Gab es damals zufällig gerade mal keinen Krieg, dann waren die vielen Menschen als Arbeitskräfte insbesondere in der Landwirtschaft oder beim Burgenbau hoch willkommen.

Heute sieht die Situation dagegen ganz anders aus: Auf viele Jahre hinaus wird es im Durchschnitt mindestens 4 Mio. Arbeitslose in Deutschland geben. Dass die staatliche Infrastruktur (z.B. Verkehrswege) schon mit der jetzigen Bevölkerungszahl völlig überfordert ist, davon können sich die Berufspendler jeden Morgen und jeden Abend im Stau persönlich überzeugen. Wenn wir ehrlich sind, gibt es doch nur zwei realistische Alternativen: Entweder weniger Menschen oder deutlich mehr Investitionen in die Infrastruktur unseres Landes. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Deutschland, sondern weltweit für (fast) alle Staaten.

Die Wirtschaft in Deutschland braucht keine Zuwanderer

Die Politiker in Deutschland drohen uns fast täglich den baldigen Untergang unserer Gesellschaft an, wenn die Bevölkerung im Durchschnitt immer älter wird. Außerdem wird vor dem wirtschaftlichen Kollaps gewarnt, wenn es in Deutschland nicht genügend Fachkräfte gibt. Das Rezept der bisherigen Bundesregierungen lautete daher: "Macht auf die Tür, das Tor macht weit". Greencards wurden großzügig verteilt und die Gutmenschen in unseren Parlamenten würden am liebsten jeden Flüchtling in der Welt bei uns Willkommen heißen.

Die Wirtschaft in Deutschland hat aber gar kein Problem mit zu wenig Arbeitskräften, es fehlt häufig lediglich an der fachlichen Qualifikation. Da sollten sich die Politiker in Deutschland an die eigene Nase fassen und endlich das Volksvermögen dort investieren, wo es den eigenen Staatsbürgern nützt. Der Mangel an ausgebildeten Fachkräften kann nicht durch mehr Geburten, sondern nur durch eine signifikante Verbesserung des Bildungssystems erreicht werden. Wenn man aber die Anstrengungen der einschlägigen Ministerien auf diesem Gebiet betrachtet, wird es mit der Bildung in Deutschland abgesehen von einer Handvoll Eliteuniversitäten für den Großteil der Bevölkerung eher weiter bergab gehen.

Mehr wirtschaftlicher Wohlstand für weniger Menschen

Ein Staat ist im Prinzip wie ein Terrarium und der Wirtschaftskreislauf findet in einem geschlossenen System statt. Wenn z.B. 82 Mio. Einwohner ein Bruttoinlandsprodukt von 2.200 Mrd. Euro erwirtschaften, dann bedeutet die gleiche Summe bei nur noch 72 Mio. Einwohnern einen rechnerischen Einkommenszuwachs pro Einwohner von etwa 15 Prozent. In der Praxis wird der Einkommensanstieg bei sinkender Bevölkerungszahl vermutlich sogar noch stärker ausfallen, weil die Produktivität durch den Einsatz von mehr Maschinen noch weiter steigt. Im Gegensatz zu Heute wäre dies dann auch gesellschaftlich kein Problem mehr, weil weniger Menschen in Deutschland die Rückkehr zur Vollbeschäftigung ermöglichen.

Wir sollten uns bei dem "Gesundschrumpfen" auch nicht von den selbst ernannten Finanzexperten verunsichern lassen, die bei einer sinkenden Zahl von Einwohnern gleich den Zusammenbruch der Rentenkassen prognostizieren. Ein Staat mit weniger Einwohnern bei gleichzeitig konstanter Wirtschaftskraft benötigt nämlich weniger Investitionen in die Infrastruktur. Die eingesparten Milliardenbeträge können ohne Probleme in die Stärkung der Rentenkassen investiert werden. Wenn dann noch den militärischen Großmachtsphantasien der Bundesregierung mangels Bevölkerungsmasse der Boden entzogen wird, dann wäre dem deutschen Volk wirklich geholfen. Ohnehin wurden die aktuellen Finanznöte bei der Rentenversicherung nicht durch die geringe Geburtenrate, sondern die Entscheidung der damaligen Kohl-Regierung verursacht, die Lasten der deutschen Einheit (fast) ausschließlich den Beitragszahlern zur gesetzlichen Rentenversicherung aufgebürdet.

Deutschland darf nicht noch weiter verblöden

Es gibt eigentlich nur eine wirkliche Gefahr aus der niedrigen Geburtenrate: Während sich die Akademiker- und Facharbeiterfamilien beim Nachwuchs extrem zurückhalten, ist die "Vermehrungsrate" in den bildungsfernen Schichten deutlich höher. Und dass Intelligenz zu einem großen Teil vererblich ist, sollte eigentlich niemand ernsthaft bestreiten. In Deutschland wird folglich der Anteil der Unterschicht an der Gesamtbevölkerung mit den Jahren immer größer. Und da helfen auch keine noch so teuren Bildungsprogramme.

Verstärkt wird das Problem durch die ständig steigende Auswanderungswelle. Per Saldo ist Deutschland inzwischen längst ein Auswanderungsland. Leider sind es immer die Spitzenkräfte aus den Bereichen Forschung, Medizin oder Technik, die Deutschland wegen der fehlenden beruflichen und persönlichen Perspektive den Rücken kehren. Inzwischen gibt es sogar auf vielen Fernsehkanälen Fortsetzungsserien, die deutsche Auswanderer auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft begleiten.

Die Familienpolitik der großen Koalition wird nicht zu mehr Geburten führen

Das von der Familienministerin zum 1.1.2007 durchgesetzte höhere "Gebärgeld" wird bei den Akademiker-Frauen vermutlich den Kinderwunsch nicht in einem statistisch messbaren Bereich verändern. Da hat man zum Jahreswechsel durch einen möglichst späten Geburtstermin zwar die finanziellen Wohltaten für Besserverdienende gerne mitgenommen - aber was kommt nach Ablauf der 12 oder 14 Monate, wenn der finanzielle Segen endet und die deutsche Realität an die Kinderzimmertüren klopft?

Wer in der Bundesrepublik als Frau (oder als Mann) Kindererziehung und Beruf unter einen Hut bringen will, der steht vor fast unüberwindlichen Problemen. Dass selbst ein fast perfektes System von Kinderkrippen und vorschulischer und schulischer Betreuung den Kinderwunsch nicht nennenswert erhöhen kann, haben die niedrigen Geburtenraten in der ehemaligen DDR eindeutig gezeigt. Dort konnten die Mütter wegen der vorbildlichen staatlichen Betreuungsangebote wenigsten arbeiten, wenn sie wollten. Selbst an dieser einfachen Wahlmöglichkeit fehlt es in der aktuellen gesamtdeutschen Realität. Ein wahrlich unbefriedigender Schluss, aber Geld gibt es in Deutschland derzeit nur noch für die von Amerika geforderten Auslandseinsätze der Bundeswehr.

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