interessante Internet-Seiten
aktuelle
WEB-Tipps
www.urbs.de
Kommentare gegen die politische Demenz
Startseite von urbs-media - www.urbs.de  Homepage
Zur übersicht: Alle Kommentare von 2006  Übersicht

Die freien Fernsehprogramme sollen in Deutschland künftig nur noch gegen Gebühr empfangen werden


urbs-media, 7.8.2006: Die Deutschen geben derzeit pro Jahr einen zweistelligen Milliardenbetrag für den Rundfunk- und Fernsehempfang aus. Wohlgemerkt: Hierbei handelt es sich nicht um die Ausgaben für Fernseh- und Radiogeräte, sondern schlichtweg um die Empfangsgebühren. An erster Stelle stehen hier ca. 6 Mrd. Euro, die von der GEZ als Zwangsabgabe für den so genannten öffentlich-rechtlichen Rundfunk einkassiert werden. Hinzu kommen weitere 3 Mrd. Euro für Kabelgebühren sowie Ausgaben für das so genannte Pay-TV (z.B. Premiere und Arena) in Höhe von ebenfalls 1 Mrd. Euro.

Jetzt wollen auch die Privatsender einen Anteil vom Gebühren-Kuchen: Ab Mitte 2007 sollen z.B. RTL, n-tv, Vox und Viva über Satellit nur noch verschlüsselt ausgestrahlt werden. Laufende Grundgebühren pro Empfangsgerät und Monat: mindestens 3,50 Euro.

Werbemüll nur noch gegen monatliche Empfangsgebühren

Viele Fernsehzuschauer haben die Werbeblöcke in den Programmen von RTL, Pro 7, Sat 1 oder VOX bisher nur deshalb einigermaßen widerspruchslos ertragen, weil sie dafür keine Gebühren bezahlen mussten. Böse Zungen behaupten sogar, dass der Wasserverbrauch während der Werbeblöcke sprunghaft ansteigt, weil die Zuschauer regelmäßig die Toilette aufsuchen, sobald die Werbung beginnt. Nicht umsonst erfreuen sich Produkte wie die Fernseh-Fee, die unerwünschte Werbung erkennen und ausblenden, ständig wachsender Beliebtheit.

Wenn die Zuschauer für den Empfang von Günther Jauch, Kommissar Rex oder die Simpsons via Satellit ab 2007 monatliche Grundgebühren zahlen müssen, wird die Reichweite dieser Sendungen deutlich zurückgehen. In den einschlägigen Internetforen zum Thema "Gebühren für RTL und Co." herrscht nämlich eindeutig die Meinung vor, dass man für diese werbefinanzierten Sendungen nicht auch noch zusätzliche Gebühren bezahlen will. So betrachtet könnte der Schritt von RTL hin zur monatlichen Grundgebühr zu einem deutlichen Rückgang der Werbeeinnahmen führen. Derzeit geben die Unternehmen für Fernsehwerbung in Deutschland nämlich knapp 4 Mrd. Euro pro Jahr aus, wobei die Kosten für die Fernsehwerbung letztendlich von den Verbrauchern in Form von höheren Preisen getragen werden.

Von der zweiten zur dritten Fernsehgrundgebühr

Derzeit zahlen von den etwa 34 Mio. Haushalten in Deutschland bereits über 17 Mio. Kunden mindestens zwei Fernsehgebühren: Die monatliche Grundgebühr in Höhe von 17,04 Euro an die GEZ und eine Kabelgebühr von durchschnittlich 14,10 Euro pro Monat. Weitere 20 bis 50 Euro monatlich zahlen dann die ca. 4 Mio. echten Pay-TV-Kunden, so dass für einen Haushalt leicht 50 bis 70 Euro pro Monat für den Fernsehkonsum zusammenkommen können.

Auch denjenigen Zuschauern, die bisher Satelliten-Fernsehen und Kabelanschluss erfolgreich verweigert haben, soll spätestens ab dem Jahr 2009 mit einer weiteren Grundgebühr zu Leibe gerückt werden. Denn nach Aussage der Landesmedienanstalt Niedersachsen müssen auch die Besitzer von DVBT-Empfängern ab diesem Zeitpunkt mit einer zusätzlichen monatlichen Grundgebühr rechnen, wenn sie einen der bislang frei empfangbaren Privatsender einschalten möchten.

Der Schlag der Öffentlich-Rechtlichen gegen Internet-Computer

Ein Computer ist ein Arbeitsgerät und bereits wegen der vielfach unzureichenden Übertragungsgeschwindigkeit im Internet im Regelfall nicht in der Lage, Fernsehbilder in einer bildschirmfüllenden Auflösung darzustellen. Wer z.B. die Beiträge in der Tagesschau sieht, bei denen Bildmaterial via Internet übertragen wird, der weiß, dass Fernsehen über das Internet einer Dia-Schau im Mäusekinoformat ähnelt.

Diese offensichtlichen Unzulänglichkeiten hindern ARD und ZDF jedoch nicht, ab 1.1.2007 für diese angeblich neuartigen Empfangsgeräte (hierzu gehören auch internetfähige Handys) eine zusätzliche Rundfunkgebühr zu verlangen, wenn diese Geräte von Firmen genutzt werden. Diese Zusatzgebühr soll sogar dann anfallen, wenn eine Privatperson ihr Handy oder ihren PC beruflich nutzt. Die Unternehmerverbände rechnen durch diese Neuregelung mit jährlichen Zusatzbelastungen in der Größenordnung von mehreren 100 Mio. Euro.

VRGZ kämpft für ein rundfunkgebührenfreies Internet

Um die Bürger und die Unternehmen vor dieser Gebührenabzocke durch die GEZ zu schützen, hat die Vereinigung der Rundfunkgebührenzahler (VRGZ) Verfassungsbeschwerde gegen die im Rundfunkgebührenstaatsvertrag vorgenommene Umqualifizierung von Computern und Handys in gebührenpflichtige Fernsehgeräte eingelegt. Aktuelle Informationen zu dem Verfahren finden Sie unter www.vrgz.org im Internet.

Es bedarf objektiv betrachtet einer gehörigen Portion Frechheit, wenn die Rundfunkanstalten zuerst unaufgefordert und mit dem Geld der Gebührenzahler ihre Programme als "Ruckelbildchen" über das Internet verbreiten und dann hierfür auch noch zwangsweise Gebühren kassieren wollen. Hier der urbs-media Vorschlag, wie auch die normalen Telefonkunden noch mit Rundfunkgebühren belastet werden können: Man lege im Studio einfach den Telefonhörer neben das Mikrofon und behaupte dann, Telefone seien neuartige Rundfunkempfänger!

Unsere Forderung: Abschaffung der Rundfunk- und Fernsehgebühren

Dass eine Organisation wie die GEZ überflüssig wie ein Kropf ist, zeigen die folgenden vier Beispiele aus Europa: In Luxemburg, in den Niederlanden sowie in Spanien und Portugal gibt es keine Rundfunkgebühren. Und niemand wird behaupten, dass das Fernsehprogramm dort schlechter wäre als in Deutschland. Hier hat man dagegen den Eindruck, dass die Qualität und der Anspruch des Programms mit den steigenden Einnahmen der Landesmedienanstalten eher abnimmt. So betrachtet müssten die Fernsehzuschauer in Deutschland für viele Sendungen von ARD und ZDF eher ein Schmerzensgeld bekommen anstatt Rundfunkgebühren zu bezahlen.

Es ist Zeit, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk endlich dem Wettbewerb stellt und nur noch von denen bezahlt wird, die sich die Sendungen tatsächlich anschauen. Wir plädieren daher für eine Verschlüsselung von ARD und ZDF, damit nicht der Besitz eines Radio- oder Fernsehgerätes automatisch zur Gebührenpflicht führt. Nicht umsonst prüft die EU-Kommission, ob es sich bei den Rundfunkgebühren in Deutschland nicht zumindest teilweise um verdeckte Subventionen für Tätigkeiten handelt, die mit dem Informationsauftrag der staatlichen Medien nicht vereinbar sind.

>> Diesen Kommentar weiterempfehlen <<



urbs-media GbR
http://www.urbs.de