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Vorsicht bei der Entgegennahme von Auslandsschecks


urbs-media, 1.8.2005: In den letzten Wochen haben die Betrügereien mit ungedeckten Auslandsschecks stark zugenommen. Opfer derartiger Betrugsdelikte werden in erster Linie Personen, die in Internetmarktplätzen gebrauchte oder neue Kraftfahrzeuge zum Kauf anbieten. Vermeintliche Kaufinteressenten aus dem Ausland melden sich dann im Regelfall per E-Mail und akzeptieren sofort den geforderten Kaufpreis. Opfer derartiger Betrügereien werden dabei nicht nur Privatleute, sondern auch gewerbliche Kfz-Händler, wie die nachfolgende Pressemitteilung der Polizeidirektion Erding vom 25.7.2005 zeigt:

Betrug beim vermeintlichen Autoankauf - Polizeidirektion Erding warnt

Erding/Freising/Ebersberg, 25.7.2005: Die Masche ist zwar meist identisch, aber dennoch gelingt es unseriösen Geschäftemachern immer wieder, durch betrügerische Machenschaften an Geld zu gelangen. In Gesamtbayern und vergangene Woche auch in Moosburg, versuchen Betrüger, Autoverkäufer zu prellen.

Beim jüngst bekannt gewordenen Fall bot ein Autohändler im Internet einen Pkw zum Verkauf an. Es meldete sich dann per Mail ein angeblicher Kaufinteressent aus England. Nachdem sich beide Parteien über den Kaufpreis geeignet hatten, erhielt der Händler per Einschreiben einen deutlich überhöhten Auslandsscheck (wegen der Transportkosten) und teilte dann mit, dass der Restbetrag dem Fahrer bei Abholung des Fahrzeugs in bar mitgegeben werden soll.

Glücklicherweise kam es nicht zur Fahrzeugübergabe, denn Geld hätte der Autohändler nicht gesehen, da der Auslandscheck nicht gedeckt war. Da mit einem weiteren Auftreten der betrügerischen Autoankäufer aus dem Ausland zu rechnen ist, wird die Bevölkerung um erhöhte Vorsicht gebeten. Im Verdachtsfalle wenden Sie sich bitte sofort an die zuständige Polizeidienststelle.

Die Betrüger machen sich dabei den in Deutschland weitgehend unbekannten Umstand zu Nutze, dass Auslandsschecks dem Konto des Scheckeinreicher sofort - allerdings nur unter dem Vorbehalt der tatsächlichen Deckung - gutgeschrieben werden. Die Bank behält sich also das Recht vor, die Gutschrift nach Prüfung des Schecks zurückzuziehen. Und eine derartige Bonitätsprüfung kann im internationalen Zahlungsverkehr unter Umständen schon einmal mehrere Wochen dauern.

Das Problem hierbei ist, dass die Kreditinstitute in Deutschland nach den einschlägigen Bankbedingungen nicht verpflichtet sind, den Scheckeinreicher über den vorläufigen Charakter der Gutschrift ausdrücklich zu informieren. Der Verkäufer glaubt also bei einem Blick auf seinen Kontoauszug, das Geschäft gehe in Ordnung und wird die Ware ohne Bedenken herausgeben. Wenn die Buchung dann nach einigen Wochen von seinem Kreditinstitut storniert wird, fällt der Verkäufer dann buchstäblich aus allen Wolken und die Betrüger sind mit ihrer Beute über alle Berge.

urbs-media Praxistipp: Aus Sicherheitsgründen sollten Verkäufer generell von unbekannten Geschäftspartnern keine Auslandsschecks akzeptieren. Angesichts der Zahl von mehreren hundert Ermittlungsverfahren wegen derartiger Betrugsfälle ist das Risiko einfach zu hoch. So registrierte z.B. das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen 165 Fälle mit einem Schaden von rund 5,5 Millionen Euro. Die Ermittler vermuten, dass hinter den Betrügereien teilweise die so genannte Nigeria-Connection steckt.

Diese Gruppierung arbeitet inzwischen nicht mehr nur von Nigeria aus, sondern hat ihren Tätigkeitsbereich z.B. auch auf Südafrika und Thailand ausgedehnt. Wer daher (im Regelfall per E-Mail, teilweise auch als Fax) Angebote zu lukrativen Geldwäschegeschäften erhält, sollte die Schreiben unbeachtet lassen. Wer einmal bezahlt hat, kann von keiner staatlichen Stelle Hilfe erwarten, also weder in Nigeria, in Südafrika oder in Thailand. Die Opferverbände beklagen sich in diesem Zusammenhang auch darüber, dass Sie von deutschen Stellen ebenfalls nicht unterstützt werden.

Da die Initiatoren derartiger Betrügereien gemerkt haben, dass viele der potentiellen Opfer eine Überweisung nach Afrika oder Asien scheuen, werden teilweise auch Konten in England oder sogar in Deutschland für die Einzahlung des Vorschusses genannt. Selbst in derartigen Fällen sind die Zahlungen im Regelfall unwiederbringlich verloren, weil diese Konten sofort abgeräumt werden.

Abschließend noch ein Hinweis aus einem Internetforum: "Nie Deals über Western Union abwickeln! Da werden Kunden nicht vernünftig überprüft und es gab schon reihenweise Betrüger, die sich dadurch bereichern konnten!"



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