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Erneute Warnung vor reißerischen Newslettern mit unseriösen Aktienempfehlungen


urbs-media, 4.10.2010: An dieser Stelle hatten wir unsere Leser wiederholt vor falschen Aktienempfehlungen in Form von Spam-Faxen gewarnt. Unsere Warnungen galten dabei insbesondere dem Newsletter "Energy-Investor", dem Newsletter "Swiss MoneyReport" und dem "Lombards Investorenbrief", die in regelmäßigen Abständen auch per Fax bei der urbs-media Redaktion auftauchen. Unser Verdacht: Diese selbst ernannten Börsendienste empfehlen Aktien, mit denen sie sich selbst vorher günstig eingedeckt haben und wollen mit ihren FAX-Newslettern den Kurs hochtreiben.

Jetzt haben wir im Abstand von etwa vier Wochen per Fax insgesamt zwei Empfehlungen vom Börsendienst "Swiss Money-Report" zum Kauf der Aktien einer Firma mit dem Namen " Global Aviation Syndicate" erhalten. Bei diesem Unternehmen handelt es sich angeblich um eine stark wachsende Fluggesellschaft, die sich auf Geschäftsreisende spezialisiert hat. Und auf den ersten Blick sieht die Kursentwicklung der Aktie wirklich beeindruckend aus: Von 0,40 Euro bei der Erstnotiz ist die Aktie auf inzwischen 2,04 Euro gestiegen. Und es kommt laut "Swiss MoneyReport" bald noch besser, denn die Aktie habe ein Kursziel von 15,00 Euro.

Da der Swiss MoneyReport ebenso wie der vermutlich aus der gleichen Quelle stammende Energy-Investor für die urbs-media Redaktion schon alte Bekante sind, wollen wir unseren Lesern zunächst die "Erfolgsgeschichte" der vergangenen Aktienempfehlungen der umtriebigen Faxversender mit Niederlassungen in Großbritanien (Omega 4 No. 116, 6 Roach Road, London E3 2PA) und den Niederlanden (Marktstraat 14, 7607 Almelo) aufzeigen:

1. German Oil and Gas AG

Zuerst hatten wir über die Aktie von "German Oil and Gas" berichtet, die vom "Energy-Investor" im Juli 2009 bei einem Kurs von 1,00 Euro pro Aktie als "strong buy" empfohlen wurde. Als Kursziel wurden damals 3,00 Euro in Aussicht gestellt, also eine Verdreifachung in kurzer Zeit. Langfristig wurde der Aktie sogar ein Kurspotential von 3.500 Prozent angedichtet.

Acht Monater später haben wir den Kurs der damals vom "Energy Investor" empfohlenen Aktie (ISIN CH0044583075) noch einmal geprüft: Ende März 2010 notierte "German Oil and Gas" nur noch bei 38 Cent. Nach der reißerischen Anlageempfehlung kannte die Aktie also nur noch eine Richtung: Nach unten!

2. Bio Solution Manufakturing AG

Einen Monat später im August 2009 bewarb das Spam-Fax von "Energy-Investor" dann die Aktie von "Bio Solution Manufakturing" (WKN A0RC3T). Damals notierte die Aktie bei 0,50 Euro und sollte laut dem Tipp von "Energy-Investor" kurzfristig auf 0,80 Euro bis 1,80 Euro steigen.

Auch hier haben wir jetzt nach 8 Monaten die Probe aufs Exempel gemacht: Jetzt Ende März 2010 steht die Aktie von "Bio Solution Manufakturing" nur noch bei 3 Cent und ein nennenswerter Handel findet nicht mehr statt. Wenn es diese Aktie wenigstens in effektiven Stücken gäbe, könnte man sie zumindest noch als Toilettenpapier benutzen.

3. Skorpion Entertainment AG

Im April 2010 bewarben die FAX-Spamer vom "Swiss Money-Report" die Aktie von "Skorpion Entertainment" (WKN AOQ86U). Zu diesem Zeitpunkt lag die Aktie bei 1,10 Euro, als kurzfristiges Kursziel galt für die Aktie von Skorpion Entertainment laut Swiss MoneyReport ein Betrag von 3,00 Euro.

Auch hier haben wir uns fünf Monate später die Aktie von Skorpion Entertainment noch einmal angeschaut. Und siehe da, statt satter Kurssteigerungen kostet die Aktie jetzt Anfang Oktober 2010 nur noch 0,19 Euro und ein Handel findet praktisch nicht mehr statt.

4. Der neuste Aktienschwindel: Global Aviation Syndicate

Die Aktien der Firma "Global Aviation Syndicat" (WKN: A1C2G4), die aktuell vom "Swiss MoneyReport" per Spam-Fax zum Kauf empfohlen wird, steht derzeit bei 2,04 Euro. Dem Unternehmen wird eine ungeheuerliche Erfolgsstory angedichtet, die Rede ist von Expansion, dem Einstieg strategischer Partner und einem Kursziel von 15,00 Euro pro Aktie.

Soweit die angeblichen Aussichten von Global Aviation Syndicate. Wir wollen wetten, dass die Aktie - wie auch die vorstehend genannten "Börsenperlen" - nach noch einem geringen Kursanstieg dann wieder deutlich unter einem Euro landet, vermutlich sogar im Bereich von 15 oder 20 Cent. Gleichzeitig wird der Handel mit dieser Aktie dann gegen Null tendieren und die Initiatoren dieses Börsenschwindels sind dann um einen zweistelligen Millionenbetrag reicher. Deshalb unser eindringlicher Rat: Finger weg von Global Aviation Syndicate!

urbs-media Praxistipp: Kostenlose Newsletter mit Aktientipps sollte man generell sehr kritisch betrachten. Das gilt insbesondere dann, wenn sie als Spam-Faxe versand werden. Neben den hier genannten angeblichen Tippgebern wie "Swiss Money Report" und "Energy Investor" gibt es mit Sicherheit eine große Anzahl weiterer Anbieter von unseriösen Börsentipps.

Bedenken Sie bitte: Hinter derartigen Aktionen steht immer die Absicht, eine künstliche Nachfrage nach Aktien zu schaffen, mit denen sich die Hintermänner (oder Frauen) derartiger Werbeaktionen im Vorfeld billig eingedeckt haben. Wenig hilfreich für potentielle Anleger ist es in diesem Zusammenhang, das Internet einfach mit dem Firmennamen oder der Aktien-Kennnummer zu durchsuchen. Denn es gibt inzwischen offenbar ein ganzes Netzwerk an Internetdiensten, die derartige Aktienempfehlungen unkommentiert verbreiten. Internetseiten mit konkreten Warnungen tauchen daher im Regelfall erst ganz unten auf der Fundstellenliste auf.

Wir empfehlen daher, sich z.B. bei Wallstreet-Online.de oder bei Graumarktinfo.de gezielt über derartige Newsletter und speziell deren angebliche Insidertipps zu informieren. Als Faustformel dürfte dabei gelten: Finger weg von dort genannten und bisher unentdeckten Börsenperlen! Denn die Initiatoren wollen immer nur das Beste von Ihnen - nämlich Ihr sauer verdientes Geld! Und hoffen Sie im Schadensfall nicht auf die Hilfe von deutschen Behörden. Denn die Absender der Börsenbriefe haben sich durch ausgeklügelte "Disclaimer" juristisch abgesichert und die Hauptnutznießer der Betrügereien bereiten vom Ausland her und von der Justiz völlig unbehelligt dann schon einen neuen Coup mit Penny-Stocks vor.



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