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Mit Index-Zertifikaten auch bei fallenden Börsenkursen Gewinne machen


urbs-media, 10.6.2002: Wer in den vergangenen Monaten auf steigende Aktienkurse gesetzt hatte, der ist im Regelfall bitter enttäuscht worden. Entgegen den Prognosen vieler Anlageberater zum Beginn des Jahres 2002 befindet sich z.B. der Deutsche Aktienindex DAX derzeit auf einem Jahrestiefststand.

Wer bei fallenden Kursen an der Börse Geld verdienen will, der musste bisher Optionsscheine kaufen, und zwar sogenannte Put-Optionsscheine. Vielen Anlegern ist diese Anlageform jedoch zu riskant und vor allem zu wenig durchschaubar. Denn der Wert von Optionsscheinen hängt von zahlreichen Faktoren ab und das Chancen-Risiko-Profil von Optionsscheinen ist eigentlich nur für wirkliche Experten kalkulierbar. Hinzu kommt, dass Optionsscheine nur eine kurze Laufzeit haben und daher bei einem Gewinn im Regelfall Spekulationssteuer anfällt.

Wer das Risiko von Optionsscheinen nicht eingehen will, dem bietet sich aber seit einiger Zeit dennoch eine Möglichkeit, von fallenden Börsenkursen zu profitieren. Das Zauberwort hierfür heißt Bär-Zertifikate oder Short-Zertifikate. Mit derartigen Papieren kann der Anleger wie bei Put-Optionsscheinen von fallenden Börsenindizes profitieren. Und das Positive an derartigen Zertifikaten ist, dass deren Wirkungsweise und Wertentwicklung auch für einen interessierten Laien leicht durchschaubar ist.

Maßgeblich für den Zertifikatepreis ist zunächst die vom Emitenten festgelegte Bezugsgröße (teilweise auch CAP oder Knock-Out-Schwelle genannt). Je weiter der Index unter diese Bezugsgröße fällt, je teurer wird das Zertifikat.

    Beispiel: Ein Bär-Zertifikat auf den DAX hat eine Bezugsgröße (Knock-Out-Schwelle) von 10.000 Punkten. Wenn der DAX bei 6.000 Punkten steht, dann hat das Zertifikat einen Wert von 4.000 Euro (10.000 - 6.000 = 4.000). Fällt nun der DAX in der Folgezeit von 6.000 Punkten auf 5.000 Punkte, dann steigt der Wert des Zertifikats um 1.000 Euro auf 5.000 Euro.

    In der Praxis werden derartige Zertifikate aber nicht auf den ganzen Aktienindex, sondern nur auf ein Bruchteil davon ausgegeben. Üblich sind beim DAX z.B. Bezugsverhältnisse von 1 : 100. Dementsprechend würde ein derartiges Zertifikat beim Indexstand von 6.000 Punkten z.B. 40 Euro und beim Indexstand von 5.000 Punkten dann 50 Euro kosten.

Inzwischen gibt es mehrere Anbieter derartiger Zertifikate, deren Wert bei fallenden Kursen steigt. Auch ist der Anleger nicht darauf beschränkt, den DAX als Bezugsobjekt für seine Spekulation auf fallende Indexstände auszuwählen. Denn Bär-Zertifikate bzw. Short-Zertifikate gibt es auch auf andere Indizes, z.B. den deutschen NEMAX 50, den europäischen Euro-Stox 50, den japanischen Nikkei 225 oder den amerikanischen S & P 500. Nachfolgend haben wir für Sie eine Liste mit aktuellen Angeboten zusammengestellt.

Bezeichnung Emittent WKN Fälligkeit
DAX Bär Bankgesellschaft Berlin 586832 endlos
DAX Short ABN Amro 703189 14.08.2003
NEMAX 50 Bär Bankgesellschaft Berlin 586846 endlos
NEMAX 50 Short ABN Amro 703186 14.08.2003
Euro Stoxx 50 Bär Bankgesellschaft Berlin 586834 endlos
Stoxx 50 Bär Bankgesellschaft Berlin 586836 endlos
Nasdaq 100 Bär Bankgesellschaft Berlin 586841 endlos
Nasdaq 100 Bear JP Morgan 747187 20.12.2004
Nikkei 225 Bär Bankgesellschaft Berlin 586844 endlos
S & P 500 Bär Bankgesellschaft Berlin 586838 endlos

urbs-media Praxistipp: Wer sein Glück mit Bär- oder Short-Zertifikaten versuchen will, sollte jedoch bedenken, dass diese Zertifikate als Daueranlage nicht geeignet sind. Denn irgendwann wird es auch einmal wieder steigende Aktienkurse geben und dann droht den Inhabern von Bär- und Short-Zertifikaten der Totalverlust. Dieser tritt nämlich ein, sobald der Index die sogenannte Knock-Out-Schwelle erreicht hat. Dann wird das Zertifikat wertlos, und zwar auch dann, wenn der Index später wieder unter diesen Wert sinken sollte. In unserem vorgenannten Beispiel tritt der Totalverlust daher ein, sobald der DAX den Wert von 10.000 Punkten erreicht.

Bei normalen Indexzertifikaten gibt es hingegen kein Risiko, seinen Einsatz vollständig zu verlieren. Ganz im Gegenteil: Auf lange Sicht ist es mit den Börsenkursen ständig aufwärts gegangen und die Möglichkeit, dass der DAX eines Tages auf 0 Punkte absinken könnte, ist wohl praktisch ausgeschlossen. Daher sind klassische Index-Zertifikate im Gegensatz zu Bär- und Short-Zertifikaten eine sehr gute Möglichkeit für eine langfristigen Kapitalanlage.

Die Entscheidung, ob Sie nun auf fallende oder auf steigende Aktienindizes setzen wollen, können wir Ihnen nicht abnehmen. Gegenwärtig sieht es unserer Meinung nach aber nicht nach einem bevorstehenden Aufschwung aus. Was wir derzeit miterleben, ist auch keine Witrtschaftskrise im klassischen Sinne. Es fehlt weder an Kaufkraft noch an Produktionskapazitäten, sondern schlichtweg am Vertrauen in die Zukunft. Ursache für die schlechte Binnennachfrage und die Zurückhaltung der Anleger bei Aktien ist also im wesentlichen das negative politische Umfeld, und zwar sowohl in Deutschland und Europa durch die Euro-Einführung, im Nahen Osten durch die israelisch - palästinensichen Auseinandersetzungen und jetzt zusätzlich durch den drohenden Atom-Krieg zwischen Indien und Pakistan.

Eine permanente Belastung für das Klima an den Bürsen stellen auch die regelmäßigen Äußerungen des amerikanischen Präsidenten über den Krieg der USA gegen die "Achse des Bösen" dar. Besonders die Rede Bush's vom 2.6.2002 an der Militärakademie Westpoint lässt für das Kursniveau an den Aktienmärkten nichts Gutes erwarten. Im Ergebnis spricht daher gegenwärtig mehr dafür, dass die Bären auf längere Zeit an der Börse die Oberhand über die Bullen behalten werden.



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