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Zusatzrendite bei langfristigen Sparplänen durch den Cost-Average-Effekt


urbs-media, 17.4.2000: Viele Kapitalanleger haben zur Vermögensbildung langfristige Sparpläne abgeschlossen. Dabei wird z.B. regelmäßig Geld in Aktienfonds oder Rentenfonds angelegt. Bei diesem Fonds-Sparen mit monatlichen Einzahlungen auf das Fonds-Konto besteht für den Kapitalanleger eine verblüffend einfache Möglichkeit, die Rendite seiner Kapitalanlage durch den Cost-Average-Effekt deutlich zu erhöhen.

Hierbei geht es nicht um ein besonderes Spekulationsrisiko, sondern ganz einfach um ein automatisiertes antizyklisches Verhalten:

  • Viel kaufen bei niedrigen Kursen und

  • wenig kaufen bei hohen Kursen.
Das nachfolgende Beispiel verdeutlicht den Cost-Average-Effekt anhand zweier Kapitalanleger (Anleger A und Anleger B), die im Kalenderjahr jeweils 1.200 DM in einen Sparplan mit Aktienfonds einzahlen. Hierbei handelt es sich bei beiden Anlegern jeweils um den gleichen Fonds.

Beispiel 1:

Anleger A erwirbt von seiner Fondsgesellschaft jeden Monat exakt 10 Anteile, also insgesamt 120 Anteile im Jahr. Da die Anteilspreise während der 12 Monate zwischen 8 DM und 12 DM schwanken, sind die monatlichen Sparraten jeweils unterschiedlich hoch.

Monat Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Kurs (in DM) 10 8 11 9 12 11 9 8 11 9 12 10
Anteile (Stück) 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10
Einzahlung (in DM) 100 80 110 90 120 110 90 80 110 90 120 100

Im Beispiel 1 zahlt A in den 12 Monaten für seine 120 Fonds-Anteile insgesamt 1.200 DM. Daraus ergibt sich auf das Jahr umgerechnet ein Durchschnittspreis von 10 DM je Anteil.

Beispiel 2:

Anleger B zahlt bei seiner Fondsgesellschaft im Monat exakt 100 DM ein. Da der Kurs der Anteile in den 12 Monaten zwischen 8 DM und 12 DM schwankt, erhält er für seine Einzahlungen jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Fonds-Anteilen.

Monat Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Kurs (in DM) 10 8 11 9 12 11 9 8 11 9 12 10
Einzahlung (in DM) 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100
Anteile (Stück) 10 12,5 9,09 11,11 8,33 9,09 11,11 12,5 9,09 11,11 8,33 10

Im Beispiel 2 erhält B in den 12 Monaten für seine Einzahlung von 1.200 DM im Jahr insgesamt 122,26 Fonds-Anteile. Daraus ergibt sich auf das Jahr umgerechnet ein Durchschnittspreis von 9,81 DM je Anteil.

Ergebnis: Im Gegensatz zum Beispiel 1, wo Anleger A für seine jährlichen Einzahlungen von 1.200 DM insgesamt 120 Fonds-Anteile erwirbt, erhält Anleger B im Beispiel 2 bei gleichem Kapitaleinsatz und bei gleichem Kursverlauf 122,26 Fonds-Anteile. Dieser Vorteil im Vergleich zum Beispiel 1 erklärt sich dadurch, dass bei der regelmäßigen Anlage eines festen Sparbetrags bei hohen Kursen automatisch weniger Anteile und bei niedrigen Kursen automatisch mehr Anteile gekauft werden. Sparer B im Beispiel 2 verhält sich also zu seinem Vorteil antizyklisch.

Anleger B hat somit zum Jahresende 2,26 Anteile mehr in seinem Depot als Anleger A. Bei einem Kurswert von 10 DM je Anteil zum Jahresende ist dies ein Zusatzverdienst von 22,26 DM. Gemessen an den Einzahlungen von 1.200 DM im abgelaufenen Kalenderjahr führt der Cost-Average-Effekt bei gleichen Einzahlungen also zu einer zusätzlichen Rendite von 1,85 Prozent.

urbs-media Praxistipp: Im Gegensatz zu dem vorstehend genannten positiven Cost-Average-Effekt ist auch ein negativer Effekt denkbar. Dies ist immer dann der Fall, wenn bei einem Auszahlungsplan dem Kapitalanleger eine monatlich gleichbleibende Rente ausgezahlt wird. Ist hier das zugrundeliegende Kapital z.B. in einem Aktien-Fonds angelegt, ergibt sich bei schwankenden Kursen ein negativer Cost-Aferage-Effekt. Denn bei niedrigeren Kursen müssen mehr Anteile veräußert werden, um auf den vereinbarten Auszahlungsbetrag zu kommen. Damit tritt dann auch der Kapitalverzehr entsprechend früher ein.

In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Anlage in Aktienfonds ab dem Auszahlungszeitpunkt in einen Renten- oder Immobilienfonds umzuschichten. Denn bei diesen Anlageformen kommt es erfahrungsgemäß zu deutlich niedrigeren Kursschwankungen.

Eine denkbare Möglichkeit zur Vermeidung des negativen Cost-Average-Effekts ist es auch, nicht einen festen monatlichen Rentenbetrag zu vereinbaren, sondern den Verkauf einer bestimmten Anzahl von Anteilen zu bestimmen. Dann kommt es aber zu monatlich schwankenden Rückzahlungen.



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