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Alle Jahre wieder: Das deutsche Märchen vom
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Quelle: Ernst & Young - Weihnachtsgeschenke 2011
Damit ist das Märchen vom weihnachtlichen Kaufrausch in Deutschland eindeutig widerlegt. Denn aus Sorge um die wirtschaftliche Zukunft im Allgemeinen und die Folgen der Schuldenkrise im Besonderen überlegen viele Verbraucher in Deutschland inzwischen sehr genau, wofür sie ihr Geld ausgeben sollen. Mit den von Ernst & Young ermittelten 213 Euro liegen die Deutschen übrigens deutlich hinter Österreich. Dort beträgt das Weihnachtsbudget 277 Euro. Noch zurückhaltender als die Deutschen bei den Weihnachtsgeschenken sind die Schweizer: Die wollen 2011 nur noch umgerechnet 209 Euro ausgeben.
Wie es um die Konsumstimmung der Deutschen derzeit tatsächlich aussieht, das können Sie auch in einem interessanten Beitrag auf www.querschuesse.de unter der Überschrift "Eine weitere Märchenstunde" nachlesen. Besonders interessant: Die Schere zwischen den tatsächlichen Umsätzen des deutschen Einzelhandels im Weihnachtsgeschäft und den vollmundigen Jubelmeldungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) über die angebliche Konsumfreude der Deutschen geht immer weiter auseinander.
Berücksichtigt man zusätzlich zu den gesunkenen Kaufabsichten die Inflationsrate von gut 3 Prozent, dann droht dem deutschen Einzelhandel zum wiederholten Mal ein Umsatzminus im Weihnachtsgeschäft. Ein Grund hierfür dürfte auch die zunehmende Erkenntnis der Verbraucher sein, dass seit vielen Jahren schon kurz nach den Feiertagen in den ersten Januarwochen eine wahre Rabattschlacht beginnt. Und viele Produkte, die im November und Dezember vom Handel zu Höchstpreisen verkauft wurden, kann man dann Anfang Januar mit 20, 30 oder gar 40 Prozent Rabatt kaufen. Und weil die Kaufkraft des Euro nach Weihnachten deutlich höher ist, stellen immer mehr Menschen ihre „Weihnachtseinkäufe“ zurück und warten die Rabattaktionen Anfang Januar ab.
Nachtrag vom 12.12.2011: Das Märchen vom weihnachtlichen Kaufrausch wird auch durch eine aktuelle Gewinnwarnung von Deutschlands größtem Handelskonzern widerlegt. Denn die Metro warnte in einer Ad-Hoc-Mitteilung vor einem Gewinneinruch. Das unerwartet schwache Weihnachtsgeschäft werde dazu führen, dass im Jahr 2011 sowohl der Gewinn als auch der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr schrumpft.