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Wer steckt hinter der Unternehmerloge?


urbs-media, 22.8.2011: Seit einigen Tagen wird im ZDF in 30-sekündigen Werbespots für eine so genannte Unternehmerloge geworben. In dem Zeichentrickfilm wird die Figur (offenbar ein Handwerksmeister) von Behörden, Großkonzernen und Banken in die Knie gezwungen. Als Mitglied der Unternehmerloge können sich die Selbständigen von diesem Joch befreien und ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Soweit kurz zusammengefasst der Inhalt des Werbe-Films.

Zuerst haben wir geglaubt, da will wieder mal jemand an unser sauer verdientes Geld und den Interessenten eine Versicherung oder eine private Altersvorsorge verkaufen. Und der Begriff "Loge" hat in uns üble Assoziationen in Richtung "Geheimgesellschaft" ausgelöst. Dementsprechend ablehnend hatten wir daher zunächst auch auf die Werbung reagiert.

Auf den zweiten Blick ist der Ansatz der Unternehmerloge aber gar nicht so schlecht. Vor allem ist der Initiator nicht wie von uns befürchtet ein übler Beutelschneider, sondern ein gestandener und ehrbarer Kaufmann. Die Kampagne wird nämlich von Ignaz Walter aus Augsburg finanziert. Und da kommen wir dann vermutlich auch zu den Motiven für die Gründung der Unternehmerloge: Die Firma Walter-Bau musste Anfang 2005 Insolvenz beantragen. Der Firmenchef - eben dieser Herr Ignaz Walter - gibt den Banken die Hauptschuld an dem Zusammenbruch der Firma.

urbs-media Praxistipp: Ob sich der Mitgliedsbeitrag in der Unternehmerloge von monatlich 20 Euro für Unternehmen bis zu 10 Mitarbeitern, 40 Euro für Unternehmen bis 100 Mitarbeiter und 60 Euro für Unternehmen über 100 Beschäftigte lohnt, kann die urbs-media Redaktion nicht beantworten. Zumindest ist der Mitgliedsbeitrag nach § 9 Abs. 1 Nr. 3 EStG steuerlich absetzbar.

Geboten wird für den Mitgliedsbeitrag laut der Internetseite www.unternehmer-loge.de z.B. Hilfe bei der Kapitalbeschaffung, Beratung in Rechts- und Steuerangelegenheiten sowie günstige Einkaufskonditionen. Das politische Ziel der Unternehmerloge ist es, den Einfluss des deutschen Mittelstands auf die Gesetzgebung zu verstärken und damit die Vormachtstellung der Großkonzerne und des Finanzkapitals in der deutschen Politik zurückzudrängen.

Positiv fällt auf: Der Aufnahmeantrag enthält keine langen Kündigungsfristen und auch keine sonstigen hinterhältigen Überraschungsklauseln. Deshalb kann die Mitgliedschaft auch jederzeit wieder beendet werden. Und das sind in der Tat faire Vertragsbedingungen.



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