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Wie die gesetzlichen Krankenkassen bei den Diabetikern in Deutschland etwa 1 Mrd. Euro jährlich einsparen wollen


urbs-media, 4.4.2011: In Deutschland werden gegenwärtig etwa 4,5 Mio. Menschen wegen Diabetes ärztlich behandelt. 1,5 Mio. Patienten davon erhalten Insulinspritzen, die restlichen etwa 3 Mio. der so genannten Typ-2 Diabetiker kontrollieren ihren Insulinspiegel durch die Einnahme von Tabletten oder durch die Einhaltung spezieller Diäten. Und weil diese Form der Diabetes-Behandlung einer stetigen Kontrolle des Blutzuckers bedarf, überprüfen diese Patienten ihren Zuckerspiegel regelmäßig mit entsprechenden Teststreifen.

Die Krankenkassen haben nunmehr am 18.3.2011 beschlossen, dass derartige heimische Blutzuckertests ab dem Sommer 2011 nur noch für solche Patienten zu den Kassenleistungen gehören sollen, die mit Insulinspritzen behandelt werden. Von dieser Einschränkung sind damit etwa 3 Mio. Personen in Deutschland betroffen, die dann entweder auf eine regelmäßige Kontrolle ihres Insulinspiegels verzichten oder ihre Teststreifen privat bezahlen müssen.

urbs-media Praxistipp: Für die betroffenen Patienten bedeutet dies Mehrbelastungen von insgesamt etwa 900 Mio. Euro pro Jahr. Mediziner haben die Sparmaßnahmen der gesetzlichen Krankenkassen bereits heftig kritisiert und vor einem Rückfall in die 70er Jahre bei der medizinischen Versorgung von Diabetes-Patienten gewarnt.

Inwieweit die Rechnung der Krankenkassen hinsichtlich des Einsparpotentials von knapp 1 Mrd. Euro pro Jahr aufgeht, hängt auch entscheidend davon ab, ob sich künftig wieder deutlich mehr Patienten für eine Insulin-Behandlung entscheiden. Denn dann sind die Kosten von Selbsttests für den Blutzuckerspiegel weiterhin von den Krankenkassen zu tragen.

Ob die von den Krankenkassen geforderten Einsparungen zu Lasten der Diabetiker tatsächlich in Kraft treten können, hängt jetzt vom Gesundheitsministerium ab. Allerdings sind die Aussichten dafür, dass sich Bundesgesundheitsminister Rösler bei seiner Entscheidung am Wohl der Patienten orientieren wird, sehr gering. In der Vergangenheit ist das Ministerium jedenfalls den Forderungen der Krankenkassen nach Leistungseinschränkungen im Regelfall immer bereitwillig nachgekommen.



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