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Der große Bluff der Bundesregierung mit der Senkung des Rentenversicherungsbeitrags


urbs-media, 22.12.2014: In den deutschen Medien wurde in den letzten Tagen ausführlich über die Senkung des Beitrags zur gesetzlichen Rentenversicherung der Arbeiter und Angestellten berichtet. Konkret müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen ab 1.1.2015 statt bisher 18,9 Prozent "nur" noch 18,7 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens an die Rentenkasse abführen. Dies entspricht einer Beitragssenkung um 0,2 Prozentpunkte.

In der knappschaftlichen Rentenversicherung reduziert sich der Beitragssatz zum 1.1.2015 von gegenwärtig 25,1 Prozent auf dann 24,8 Prozent, was einer Senkung um 0,3 Prozentpunkte entspricht.

Eines haben die Medien in Deutschland in ihrem Freudentaumel über die gesunkenen Rentenversicherungsbeiträge aber allenfalls beiläufig erwähnt: Gleichzeitige mit der Senkung des Rentenversicherungsbeitrags wurde nämlich von der Bundesregierung der Beitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung angehoben, und zwar um 0,3 Prozentpunkte. Der Pflegebeitrag steigt somit zum 1.1.2015 von bisher 2,05 Prozent auf 2,35 Prozent.

Wer sich im kommenden Jahr aufgrund der Berichterstattung der deutschen Medien über "mehr netto vom brutto" gefreut hat, sieht sich daher in seinen Erwartungen bitter enttäuscht. Denn unter dem Strich steigen die Lohnabzüge für die meisten Arbeitnehmer in Deutschland durch den deutlich erhöhten Pflegeversicherungsbeitrag zum Beginn des Jahres 2015 sogar noch weiter an.

urbs-media Praxistipp: Das hinterhältige an der aktuellen Senkung des Rentenversicherungsbeitrags ist, dass den Arbeitnehmern hierdurch in erster Linie die Anhebung des Pflegeversicherungsbeitrags verschleiert werden soll. In Wahrheit besteht in der Rentenversicherung überhaupt kein Spielraum für Beitragsenkungen, weil die Rentenkassen durch mehre Gesetzesänderungen der Großen Koalition in wenigen Jahren vor einem erneuten Fehlbetrag in zweistelliger Milliardenhöhe stehen werden.

Spätestens nach der nächsten Bundestagswahl wird es deshalb wieder eine Anhebung des Rentenversicherungsbeitrags geben und eventuell auch weitere Absenkungen beim Rentenniveau. Die Bundesregierung gibt in diesem Zusammenhang hinter vorgehaltener Hand selbst zu, dass der Rentenversicherungsbeitrag schon ab dem Jahr 2019 auf dann 19,7 Prozent steigen wird. Für das Jahr 2030 rechnen Experten sogar mit einem Beitragssatz zur Rentenversicherung von 22 Prozent. Und so beschert die jetzige Große Koalition aus CDU / CSU und SPD den Menschen in Deutschland schon bald noch deutlich weniger netto vom brutto.

Nachtrag vom 5.2.2015: Bis das Thema "Weniger Netto vom Brutto"auch in den Mainstreammedien erwähnt wurde, hat es mehr als einen Monat gedauert. Dann hat allerdings z.B. die Rheinische Post in einem Artikel vom 28.1.2015 detailliert auf den Kaufkraftverlust durch die zum Beginn des Jahres 2015 vorgenommenen Beitrags- und Abgabenerhöhungen hingewiesen.



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