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Plant die schweizer Nationalbank eine erneute Anbindung des Franken an den Euro?


urbs-media, 2.3.2015: Im September 2011 hatten wir an dieser Stelle darüber berichtet, dass die schweizer Nationalbank einen Mindestkurs für den Wert des Euro im Verhältnis zum schweizer Franken festgesetzt hatte. Konkret wurde damals entschieden, dass ab dem 6.9.2011 der Euro nicht mehr unter den Wert von 1,20 Franken fallen darf. Hierzu hatte der damalige SNB-Präsident Philipp Hildebrand angekündigt, notfalls Euros in unbegrenzter Menge aufzukaufen, um ein Anstieg des Franken über den Wert von 1,20 Franken für einen Euro zu verhindern.

Philipp Hildebrand musste dann Anfang Januar 2012 wegen Insidergeschäften in Zusammenhang mit der Wechselkursgarantie für den Euro von seinem Posten zurücktreten. Der von ihm initiierte feste Wechselkurs des Franken zum Euro sollte jedoch bis zum 15.1.2015 bestehen bleiben.

8 Mio. Schweizer konnten die Währung von 337 Mio. Europäern nicht länger stützen

Bereits in unserem damaligen Artikel vom 12.9.2011 hatten wir die Vermutung geäußert, dass die schweizer Nationalbank die Anbindung des Franken wohl nicht sehr lange durchhalten könne, weil der Abwertungsdruck des Euros einfach zu groß sei. In der Zwischenzeit sammelte die schweizer Notenbank im Zuge der Franken-Drückung insgesamt etwa 500 Mrd. Euro ein und erlitt alleine am 15.1.2015 durch die Freigabe des Franken-Kurses einen Buchverlust von ca. 60 Mrd. Franken. Denn der Euro sackte unmittelbar nach dem Ende der Bindung an den schweizer Franken um über 20 Prozent auf nur noch 0,98 Franken für einen Euro.

Anlass für die Aufkündigung des Höchstkurses von 1,20 Franken für einen Euro durch die schweizerische Nationalbank war die Ankündigung des EZB-Präsidenten Mario Draghi, den Euroraum mit frisch gedrucktem Geld in der Größenordnung von 1.140.000.000.000 Euro zu überfluten. Kein Wunder also, dass die Schweizer ihre Währung in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von der Bindung an den Euro befreit haben, da es ansonsten durch die von der EZB betriebene massive Entwertung des Euro einen nie da gewesenen Ansturm auf den schweizer Franken gegeben hätte.

Der neue Wechselkurs soll die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz sicherstellen

Aktuell pendelt die schweizer Währung um den Wert von 1,06 Franken für einen Euro und es gibt Anzeichen dafür, dass diese jüngste Abwertung des Franken um ca. 7 Prozent auf erneute Markteingriffe der schweizer Nationalbank SNB zugunsten des Euro beruhen. Die Zeitung "Schweiz am Sonntag" berichtet in diesem Zusammenhang über einem inoffiziellen Kurskorridor von 1,05 bis 1,10 Franken für einen Euro. Damit hätte die Schweiz die offiziell Beendete Bindung des Franken an den Euro heimlich durch die Hintertüre doch wieder eingeführt.

Anlass für die erneuten Euro-Stützungskäufe war vermutlich der Ansturm schweizer Konsumenten auf die grenznahen Geschäfte in Deutschland. Und während sich in Konstanz und Umgebung die schweizer Einkäufer gegenseitig auf die Füße traten, herrschte in den Läden auf der anderen Seite der Grenze gähnende Leere. Hinzu kommt, dass in der Schweiz die Lebenshaltungskosten für Touristen aus dem Euro-Gebiet inzwischen um gut 40 Prozent über dem heimischen Niveau liegen. Es soll daher in den letzten Tagen bereits vermehrt zu Stornierungen von ausländischen Urlaubern gekommen sein.

Wie wird es mit dem Euro-Franken Wechselkurs weitergehen?

Wir wollen hier einmal eine freche Prognose wagen: Die schweizer Notenbank wird mit ihrer erneuten Anbindung des Franken an den Euro wieder grandios scheitern. Denn auch ein dauerhafter Wechselkurs zwischen 1,05 und 1,10 Franken für einen Euro ist angesichts der wahnwitzigen Geldvermehrung durch die Europäische Zentralbank allenfalls kurzfristig zu realisieren.

Denn die von der EZB ab sofort jeden Monat neu gedruckten 60 Mrd. Euro werden mit Sicherheit dazu führen, dass der Außenwert der europäischen Einheitswährung in schnellen Schritten unter den Kurs von einem Franken für einen Euro fällt. Und da kann sich die schweizer Nationalbank noch so anstrengen, gegen die Euro-Flut kann sie sich erfolgreich nur mit einer Freigabe des Frankenkurses wehren. Der Wechselkurs dürfte sich innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre auf das Niveau von 0,50 Franken für einen Euro einpendeln. Deshalb wäre es für die Schweiz sinnvoll, die Devisenreserven in Euro möglichst schnell auf Null zu reduzieren, da die Notenbank ansonsten Währungsverluste im hohen dreistelligen Milliardenbereich einfahren wird. Und einen derartigen Aderlass kann auch Schweizer Volkswirtschaft nicht überstehen!



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