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Widersprüchliche Informationen zur Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik Deutschland und zum Zusammenbruch der Euro-Zone


urbs media, 4.5.2012: Bei der letzten Auktion von Bundesschatzanweisungen Ende Mai 2012 gab es für diese Papiere mit Fälligkeitsdatum 2014 einen Zinscoupon von 0 Prozent. Was veranlasst nun Kapitalanleger, der Bundesregierung für zwei Jahre Geld zu leihen, ohne dafür auch nur den geringsten Zins zu verlangen? Ist Deutschland tatsächlich der einzige Staat in der Welt, dem man sein Geld noch bedenkenlos anvertrauen und unter Berücksichtigung der Inflation dafür noch einen realen Verlust von über 2 Prozent in Kauf nehmen kann? Ja- selbst für 10-jährige deutsche Staatsanleihen gibt es derzeit gerade einmal eine Rendite (vor Steuern und Inflation) von 1,72 Prozent.

Was steckt wirklich hinter der großen Nachfrage nach Bundesswertpapieren

Sind die Käufer deutscher Staatsanleihen so begeistert von der Politik der Bundesregierung, dass sie für viele Jahre auf eine Rendite verzichten? Ist Deutschland wirklich der sichere Hafen, wo man Geld auch ohne Zinsen anlegt? Oder stecken da möglicherweise ganz andere Erwartungen hinter diesen Kapitalzuflüssen in deutsche Staatsanleihen?

Wir meinen eindeutig ja! Die Finanzströme nach Deutschland sind ein untrügliches Anzeichen für eine knallharte Spekulation. Und nun überlegen Sie einmal, worauf das internationale Finanzkapital spekuliert, wenn Gelder in Milliardenhöhe in praktisch unverzinsliche deutsche Staatsanleihen fließen? Für die urbs-media Redaktion gibt es für das Interesse von Großanleger aus dem Ausland an Bundeswertpapieren nur eine schlüssige Erklärung: Das internationale Finanzkapital spekuliert unabhängig von den niedrigen Zinsen auf eine Wertsteigerung ihres Anlagekapitals. Eine derartige Aufwertung kann es aber nur dann geben, wenn entweder Deutschland selbst aus dem Euro austritt und zur D-Mark zurückfindet oder der Euro zusammenbricht und in der ehemaligen Euro-Zone generell wieder nationale Währungen eingeführt werden.

Deutschland bleibt bis zum Schluss auf dem sinkenden Euro-Boot

Zumindest einen Austritt Deutschlands aus dem Euro halten wir bei urbs-media entgegen anderslautenden Gerüchten für höchst unwahrscheinlich. Zwar liest man im Internet aktuell wieder von den ominösen grünen Lkw's, die angeblich vollbeladen mit der frischgedruckten "Neuen Deutschen Mark" über unsere Autobahnen fahren... Aber derartige Gerüchte wurden bereits vor mehr als einem Jahr verbreitet und sogar konkrete Termine für die Wiedereinführung der D-Mark genannt. Schon damals hatten wir derartige Meldungen als reines Wunschdenken abqualifiziert. An dieser Meinung hält die urbs-media Redaktion fest!

Deutschland hat sich als Gegenleistung für die Zustimmung zur Wiedervereinigung gegenüber den Siegermächten USA, England und Frankreich dazu verpflichtet, den Euro als dauerhafte Währung zu akzeptieren und mit allen finanziellen Mitteln zu stützen. Und deshalb wird der Euro entweder überleben (nicht unbedingt Deutschland) oder das ganze Euro-Kartenhaus wird zusammenbrechen. Nur eines ist absolut sicher: Es wird keinen Alleingang der deutschen Bundesregierung in Sachen Euroausstieg geben. Und glauben Sie auch nicht, dass sich an dieser deutschen Unterwürfigkeit gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung bei einem Regierungswechsel etwas ändert. Hier herrscht bei den Altparteien CDU, CSU, SPD, FDP, Grüne und sogar bei den Linken nämlich eine unheilvolle und parteiübergreifende Allianz gegen die finanziellen Interessen der deutschen Bevölkerungsmehrheit!

Vor der Inflation kommt die Deflation

Einem Zusammenbruch des Euro wird es auch nicht über Nacht geben. Vermutlich auch keine Hyperinflation, sondern nach einer Phase der moderaten Inflation eher vorübergehend eine Deflation, also eine Zeit mit sinkenden Preisen. Wir rechnen mit einem längeren Todeskampf des Euro und mit weiteren überwiegend von Deutschland finanzierten Rettungspaketen. Und weil diese Milliarden-Schulden von den deutschen Arbeitnehmern, Rentnern und Arbeitslosen (nicht den Banken) irgendwann zurückgezahlt werden müssen, wird die Regierung ganz massiv die Steuern und Abgaben erhöhen und Sozialleistungen kürzen.

Wie man exemplarisch an Griechenland sieht, führt eine derartige Politik der Austerität zur Verarmung ganzer Gesellschaftsschichten, zum Zusammenbruch des Konsums und im Endeffekt zum Wiederstand in der Bevölkerung. So betrachtet ist Griechenland ein Lehrbeispiel dafür, wie es möglicherweise in fünf oder zehn Jahren in Deutschland aussehen könnte.

Die objektiven Indikatoren deuten auf eine Rezession

Im Gegensatz zu den Hurra-Meldungen der deutschen Systemmedien gibt es jedoch objektive Indikatoren, die sehr wohl Anlass zur Sorge geben. Ein derartiger Indikator sind die Prämien für Kreditausfallversicherungen (CDS). So berichtet z.B. das Handelsblatt unter der Überschrift "Die Deutschland-Wette", dass ausländische Anleger zwar verstärkt in Bundeswertpapiere investieren, sich aber gleichzeitig durch den Kauf von CDS gegen eine deutsche Staatspleite absichern.

Außerdem passt das aktuelle Bild von den deutschen Aktienmärkten so gar nicht zu dem von der Bundesregierung zur Schau getragenen Konjunkturoptimismus: Der Dax ist auf den tiefsten Stand des Jahres gefallen und hat damit seit seinem Jahreshoch Mitte März 2012 gut 17 Prozent verloren. Gut beraten waren daher diejenigen Anleger, die den Jubelmeldungen vieler Bankberater über bevorstehende neue Höchststände bei deutschen Aktien nicht geglaubt und sich spätestens Anfang Mai zu noch guten Preisen von ihren Wertpapieren getrennt haben.

Vermutlich wird es mit dem Deutschen Aktienindex in den kommenden Wochen und Monaten deutlich weiter abwärts gehen. Zielmarke ist auf jeden Fall ein Dax-Stand um die 5.000 Punkte. Sollte sich die Staatskrise in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland weiter zuspitzen (wovon wir ausgehen), dürfte sich der Dax zum Jahresende irgendwo zwischen 3.500 und 4.000 Punkten wiederfinden. Und dann kann man tatsächlich über ein Investment in Aktien nachdenken! Und lassen Sie sich bitte nicht von kurzfristigen Aufwärtsbewegungen beim Dax irritieren. Oder glauben Sie tatsächlich, dass es mit dem "Plunge-Protection-Team" nur in den USA eine staatliche Organisation zur Manipulation der Aktienkurse gibt?



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