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Die Leitzinsen in der Euro-Zone sinken mit 0,05 % auf den niedrigsten Stand seit Gründung der Währungsunion


urbs-media, 15.9.2014: Der neue Präsident der Europäischen Zentralbank EZB (der Italiener Mario Draghi) war gerade einmal ein paar Tage im Amt, da begann eine wahre Zinssenkungsorgie: Am 3.11.2011 um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent, nur fünf Wochen nach Amtsantritt am 8.12.2011 erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 1,00 Prozent, am 5.7.2012 um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent, am 2.5.2013 wieder um 0,25 Prozentpunkte auf 0,50 Prozent, am 7.11.2013 erneut um 0,25 Prozentpunkte auf dann nur noch 0,25 Prozent und am 5.6.2014 um 0,10 Prozentpunkte auf 0,15 Prozent. Nun gab es am 4.9.2014 die inzwischen siebte Leitzinssenkung in Folge seit der "Machtergreifung" von Mario Draghi bei der EZB. Jetzt liegt der aktuelle Leitzins in der Eurozone nur noch bei 0,05 Prozent.

Damit hat sich die EZB endgültig vom Stabilitätskurs von Draghis Amtsvorgänger Trichet verabschiedet und setzt nun für jedermann erkennbar auf eine Politik des extem billigen Geldes und der Inflation. Die Menschen in Europa und speziell in Deutschland haben daher allen Grund, um den Wert Ihrer Sparanlagen zu fürchten! Und auch bei den Lebensversicherungen hat die Zinssenkungsorgie der EZB inzwischen dazu geführt, dass die deutsche Bundesregierung den Garantiezins auf 1,25 Prozent abgesenkt hat.

Die Leitzinsänderungen in der Euro-Zone seit Anfang 1999 im Überblick

Datum Leitzins Veränderung
01.01.1999 3,00 v.H.
08.04.1999 2,50 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
04.11.1999 3,00 v.H. + 0,50 Prozentpunkte
03.02.2000 3,25 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
16.03.2000 3,50 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
27.04.2000 3,75 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
08.06.2000 4,25 v.H. + 0,50 Prozentpunkte
31.08.2000 4,50 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
05.10.2000 4,75 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
10.05.2001 4,50 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
30.08.2001 4,25 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
17.09.2001 3,75 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
08.11.2001 3,25 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
05.12.2002 2,75 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
12.03.2003 2,50 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
05.06.2003 2,00 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
06.12.2005 2,25 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
08.03.2006 2,50 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
08.06.2006 2,75 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
03.08.2006 3,00 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
06.10.2006 3,25 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
07.12.2006 3,50 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
08.03.2007 3,75 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
06.06.2007 4,00 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
03.07.2008 4,25 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
08.10.2008 3,75 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
06.11.2008 3,25 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
04.12.2008 2,50 v.H. – 0,75 Prozentpunkte
15.01.2009 2,00 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
05.03.2009 1,50 v.H. – 0,50 Prozentpunkte
02.04.2009 1,25 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
07.05.2009 1,00 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
07.04.2011 1,25 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
07.07.2011 1,50 v.H. + 0,25 Prozentpunkte
03.11.2011 1,25 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
08.12.2011 1,00 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
05.07.2012 0,75 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
02.05.2013 0,50 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
07.11.2013 0,25 v.H. – 0,25 Prozentpunkte
05.06.2014 0,15 v.H. – 0,10 Prozentpunkte
04.09.2014 0,05 v.H. – 0,10 Prozentpunkte
Datum Leitzins Veränderung

urbs-media Praxistipp: Die Europäische Zentralbank befindet sich in einer echten Zwickmühle: Denn weitere Leitsinssenkungen sind jetzt nicht mehr möglich. Damit hat der Signore Draghi sein letztes Pulver verschossen und die EZB ist damit für die Zukunft - zumindest was den Leitzins angeht - handlungsunfähig.

Würde EZB ihren Auftrag zur Preisstabilität ernst nehmen, müssten die Leitzinsen zuzmindest aus deutscher Sicht längst bei mindestens 2,5 oder sogar 3 Prozent liegen. Denn das was von den staatlichen Preisstatistiken als Inflationsrate veröffentlicht wird, ist doch die reinste Lachnummer. Ja, selbt die deutsche Bundeskanzlerin gibt inzwischen zu, dass die Leitzinsen aus deutscher Sicht deutlich steigen müssten.

So betrachtet ist für jeden allein schon anhand der konstant sinkenden EZB-Leitzinsen offensichtlich, dass sich Europa weiterhin in einer schweren Rezession, wenn nicht sogar in einer echten Depression befindet. Die nun erfolgte sechste Leitzinssenkung der EZB stellt somit lediglich das offizielle Eingeständnis dar, dass es um die Konjunktur in Europa überaus schlecht bestellt ist. Weitere Zinssenkungen scheiden jetzt aber vermutlich aus, denn noch näher an die Null-Zins-Grenze kann Draghi die Leitzinsen kaum noch herunterdrücken. Und damit hat die EZB praktisch ihr gesamtes Pulver verschossen und kann dem weiteren wirtschaftlichen Niedergang nichts mehr entgegensetzen. Das einhellige Urteil der Fachleute zum europäischen Zins-Irrsinn lautet dementsprechend auch: "Draghi - setzen sechs!"

Wenn Sie sich weltweit über die Leitzinsen informieren wollen, dann empfehlen wir Ihnen die Seite www.leitzinsen.info. Dort finden Sie weltweit und tagesaktuell die jeweiligen Zinssätze der nationalen Notenbanken.



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